Superrandonée Rübezahl's Rampen

Rübezahls Rampen – Mein erster Superrandonnée


Endlich ist es soweit: Rübezahls Rampen ist online – mein erster Superrandonnée, und gleichzeitig mein absoluter Favorit. In meinem Kopf war dieser SR schon seit Jahren fertig, doch zwischen Idee und Umsetzung lagen viele Stunden des Planens, Testens, Änderns – und wieder von vorn Beginnen. Warum dieser Aufwand? Ganz einfach: Ich wollte mit diesem SR an die Grenzen gehen. Das Maximum ausloten. 600 Kilometer – mit so vielen Höhenmetern wie nur irgend möglich.


Das Riesengebirge bietet dafür ideale Voraussetzungen: zahlreiche, eindrucksvolle Anstiege – viele davon für den Autoverkehr gesperrt. Eine landschaftlich spektakuläre Bühne, die wie gemacht ist für ambitionierte Randonneure. Die größte Herausforderung war es, all diese Anstiege sinnvoll miteinander zu verknüpfen – ohne auf dem gleichen Abschnitt in beide Richtungen fahren zu müssen. Gleichzeitig wollte ich keinen einzigen lohnenswerten Anstieg auslassen. Ich glaube, das ist mir gelungen.

Herausgekommen ist ein echtes Monster: 619 Kilometer mit rund 15.000 Höhenmetern.


Die ersten 100 Kilometer mit etwa 2.000 Höhenmetern lassen noch etwas Luft zum Warmwerden. Doch dann beginnt der Ernst des Lebens: In den folgenden 400 Kilometern reiht sich ein Anstieg an den nächsten – jeweils etwa 3.000 Höhenmeter auf 100 Kilometer. Flow? Fehlanzeige. Erst nach dem Ještěd geht es merklich bergab – im doppelten Sinn: Die letzten 100 Kilometer sind flach. Nicht, weil ich es leichter machen wollte, sondern schlicht, weil es dort keine Berge mehr gibt.


Ich gebe zu: Dieser SR ist kein Selbstläufer. Ich selbst habe fast die vollen 60 Stunden gebraucht – inklusive zwei Nächten in einer Pension. Es ist eine Strecke für erfahrene, entschlossene Fahrer. Aber keine Sorge: Eine zweite, „flachere“ Variante ist bereits in Planung – für alle, die es etwas gemütlicher angehen möchten.


Und doch – wer sich auf dieses Abenteuer einlässt, wird reich belohnt. Für mich ist das Riesengebirge eines der schönsten Mittelgebirge Europas. Nicht nur wegen der beeindruckenden Landschaft und der autofreien Wege, sondern auch wegen der vielen kleinen „Boudas“ und „Chatas“. Diese urigen Hütten laden zum Verweilen ein – mit regionaler Küche, die man kaum ausschlagen kann. Man sollte dabei nur nicht vergessen, auch mal wieder aufs Rad zu steigen…


Empfohlene Zeit ist von Ende Mai bis Ende September. Problem ist der Modré sedlo. Hier wird im Winter so viel Schnee angeweht, dass dieser meistens bis in den Sommer hinein zu sehen ist. Ab Oktober kann es dann auch schon wieder weiß aussehen.

CP1 Start Marktplatz Bad Schandau

Km: 0                            50.917523, 14.153323

Start und Ziel ist in Bad Schandau am Markt. Warum hier ? Die jeweils 35km hin und zurück nach Dresden hätten einfach zu viele Höhenmeter im Riesengebirge gekostet.

CP2 Hohnstein Marktplatz

Km: 14                                    50.980059, 14.109664

Burg Hohenstein, irgendwie musste ich ja auf 15000 Höhenmeter kommen. Also fahren wir erstmal ein kleines Ringel in die Sächsische Schweiz.

CP3 Jedlová

Km: 68                                    50.856505, 14.559892

Die drei Bergbauten in der Lausitz lagen einfach auf dem Weg. Die kann man schlecht weglassen ...

CP4 Hochwald

Km: 89                          50.825451, 14.727459

CP5 Töpfer

Km: 94                                    50.848999, 14.761887

CP6 Harrachov Čerťák Flugschanze

Km: 179                                 50.764828, 15.428357

Nachdem wir bereits die ersten Höhenmeter im Isergebirge (Jizerské hory) gesammelt haben, erreichen wir nun endlich das Riesengebirge. Gleich zu Beginn erwartet uns ein markanter Anblick: eine der größten Flugschanzen der Welt. Auch wenn sie diesen Titel längst verloren hat und ihr heutiger Zustand eher trist anmutet – ihre Wirkung hat sie nicht eingebüßt. Die Dimensionen sind nach wie vor beeindruckend.

Ich erinnere mich, vor vielen Jahren einmal ganz oben am Anlaufturm gestanden zu haben. Schon damals war der Blick nach unten atemberaubend – im wahrsten Sinne des Wortes. Heute reicht schon ein Blick von halber Höhe, um sich zu fragen, was einen wohl jemals dazu bringen könnte, hier tatsächlich Anlauf zu nehmen…

CP7 Horská bouda Dvoračky

Km: 191                                 50.747635, 15.511590

Horská bouda Dvoračky – es hat drei Versuche gebraucht, bis ich es endlich das erste Mal auf dem Rad hinauf geschafft habe. Alle Anstiege, die danach kommen, erscheinen im Vergleich deutlich weniger anspruchsvoll. Doch die Mühen zahlen sich aus. Der Ausblick und die gemütliche Baude sind jede Anstrengung wert.


CP8 Vosecká bouda

Km: 206                                 50.782733, 15.511165

Völlig abgelegen an der polnischen Grenze die Vosecká bouda. Schon etwas in die Jahre gekommen, aber das Essen ...

CP9 Schronisko Odrodzenie

Km: 274                                 50.763216, 15.639334

Die einzige Baude die wir in Polen besuchen. Doch zuvor müssen wir noch den Spindlerpass hinauf. Auch nicht ganz einfach, aber danach ist wirklich das schlimmste geschafft.

CP10 Luční bouda

Km: 309                                 50.734230, 15.697383

Auf dem Weg zur Luční bouda musste ich dann einen Kompromiss eingehen. Eigentlich fahren wir immer den steilen Anstieg von Pec hinauf und den flachen zurück ins Elbtal. Aber dafür fehlt mir eine Querung durch das Riesengebirge. Also geht es ziemlich entspannt über den höchsten Punkt der Tour am Modré sedlo hinauf auf 1503m. Es ist die höchste, asphaltierte Straße in Tschechien. Es erwartet uns eine spektakuläre Aussicht auf die Schneekoppe, den höchsten Berg Tschechiens.

Aber auch die Baude ist einen Besuch wert. Hier gibt es nicht nur die höchste Brauerei Europas, sondern auch lecker Essen. Man erwartet hier eine urige Hütte mit klassischer Bedienung und Service. Aber wie man hier, mitten in der Pampa, ein so fortschrittliches Konzept im Restaurant und auch im Hotel erstellt hat, das beeindruckt mich immer wieder.

CP11 Jelenka horská bouda

Km: 337                                 50.742108, 15.777990

CP12 Horní Malá Úpa

Km: 341                                 50.746796, 15.823014

Der östlichste Punkt der Tour. Leider hat der Pass von der polnischen Seite aus nicht hinein gepasst.

CP13 Černá hora

Km: 369                                 50.652393, 15.742435

CP14 Pec pod Sněžkou

Km: 387                                 50.691889, 15.730542

Noch einmal fahren wir hinab nach Pec. Warum ? Wegen der Höhenmeter ? Nein. Damit ich ein zweites mal beim Bäcker vorbei fahren konnte :-) Es ist einer der Besten in ganz Tschechien.

CP15 Vrbatova Bouda

Km: 434                                 50.751703, 15.549929

Wer möchte, kann von hier aus noch einen Abstecher zur Elbbaude und zur Elbquelle machen. Ist beides sehr lohnenswert und geht nur leicht wellig auf den 3,3km dahin. Nur von der Elbbaude zur Elbquelle muss man 1km laufen, sonst wird es verdammt teuer.

CP16 Tanvaldský Špičák

Km: 484                                 50.751265, 15.282888

CP17 Bramberk

Km: 497                                 50.756349, 15.205979

CP18 Ještěd

Km: 536                                 50.732699, 14.984154

Der letzte Berg auf der Tour und krönender Abschluss. Wer Zeit und Lust hat, Das Restaurant und auch das integrierte Hotel sind einen Aufenthalt wert.

CP19 Ziel Marktplatz Bad Schandau

Km: 619                                 50.917523, 14.153323