400km Brevet Pramen Labe

14.05.2022 08.00 Uhr Radrennbahn Heidenau

Länge 413,4 km

Höhenmeter: 6402 m

Zeitlimit: 27 Stunden

Kontrollpunkte:

• km 93,6: Hrad Grabštejn
• km 146,7: Vodní nádrž Souš Staumauer
• km 195,1: Labská Bouda
• km 260: Zámek Hrubá Skála
• km 322: Zámek Zákupy
• km 384: Grenze Bielatal
• km 414: Radrennbahn Heidenau

Den 400er Brevet ins Riesengebirge lassen wir entspannt angehen. Auf dem kürzesten Weg fahren wir zum Elberadweg und folgen diesem "bergauf". Natürlich nicht bis zur Quelle. Würden wir dem Fluss direkt folgen, hätten wir fast genau 400km alleine bis zur Quelle. So biegen wir in Obervogelgesang rechts ab und fahren hinauf nach Struppen. Dadurch kürzen wir den Elbbogen bei Rathen ab und können dafür die Aussicht auf die Festung Königstein genießen, eh wir in den gleichnamigen Ort hinabfahren. Unten geht's dann weiter auf dem Elberadweg, von beiden Seiten eingerahmt von Sandsteinfelsen. In Bad Schandau wechseln wir von der linken auf die rechte Seite der Elbe. Am Fuße der Schrammsteine fahren wir bis Schmilka und queren hier die Grenze nach Hřensko.

In Hřensko geht es links weg in das Herz der Böhmischen Schweiz. Von der Straße aus nicht sichtbar, fahren wir am Pravčická Brána ( Prebischtor ) vorbei. Die größte natürliche Sandstein-Felsbrücke Europas. Nahtlos geht es über in das Lausitzer Gebirge wieder nach Deutschland. Für 20 km sind wir zurück in Sachsen, eh es wieder nach Böhmen zu unserem ersten Kontrollpunkt bei km 93,6 am Hrad Grabštejn geht. Einer Burg aus dem 13. Jahrhundert. Entweder gleich nach der Grenze in Hrádek nad Nisou oder danach in Chrastava wäre eine gute Gelegenheit die Vorräte aufzufüllen. Im jetzt folgenden Abschnitt durch das Isergebirge wird es wieder etwas ruhiger und abgelegener.

In Raspenava geht es in das Smědátal. Gemütlich geht es leicht bergauf durch böhmische Dörfer. Danach folgt eine Serpentinenstraße durch den Wald. Oben angekommen geht es auf einem Hochplateau weiter. Am Ende des Stausees bei km 146,7 erwartet uns der zweite Kontrollpunkt. Wenn wir jetzt weiter nach Osten fahren, sehen wir bereits das Riesengebirge vor uns und haben es in Rokytnice nad Jizerou dann auch erreicht. Zur linken sehen wir die mächtige Südflanke. Aber hier würden wir nur zu Fuß bis ganz hinauf kommen. Um zur Elbquelle zu kommen, müssen wir jedoch noch einen Anstieg von knapp 400hm überwinden um ins Jizerkatal zu kommen.

Bis in den Skiort Horní Mísečky haben wir noch ein wenig Autoverkehr, danach ist die Straße nur noch für wenige Busse geöffnet. In Serpentinen geht es nicht all zu steil hinauf. Je höher wir kommen umso besser wird der Ausblick. In der Ferne, bis zum Ještěd. Am Kreisverkehr an der Vrbatova Bouda haben wir das schlimmste geschafft. Rund 12km mit 750hm und wir befinden uns hier am höchsten Punkt auf 1400m. Auf einer kleinen, welligen Straße geht es noch ein paar km weiter. Bis zur Labská Bouda. Ein nicht übersehbarer Betonklotz aus alten Zeiten. Unser offizieller Wende - und Kontrollpunkt 3 bei km 195. Mag er auch noch so fehl platziert sein, das Essen darin ist super ( Heidelbeerknödel ). Wer die Elbe als kleines Rinnsal sehen möchte, gleich dahinter fließt sie vorbei. Doch auch bis zur Pramen Labe ( Elbquelle ) ist es nicht weit. Ein schön angelegtes, kleines Areal. Circa 900m, die gut ausgeschildert sind, sind es bis dahin. Ab hier ist es allerdings strengstens verboten im Nationalpark mit dem Rad zu fahren. Die Strafe soll wohl bei rund 400€ liegen, wenn man fahrend erwischt wird ( Und es wird auch wirklich kontrolliert ). Also bitte, der Natur und dem Geldbeutel zu liebe, nur zu Fuß.

Auf demselben Weg den wir gekommen sind, geht es jetzt zurück hinab ins Tal. Es erwartet uns eine Abfahrt über 1000hm. Danach geht es erstmal etwas wellig weiter bis zu unserem nächsten Kontrollpunkt, dem Zámek Hrubá Skála. Das Schloss wurde im 14. Jahrhundert erbaut und ist heute ein Hotel. Wer die Zeit hat, man kann in den Schlosshof kostenlos hinein gehen und hat von da eine wunderschöne Aussicht.

Der weitere Weg wird jetzt zunehmen flacher. Es gibt nicht viele Gegenden in Tschechien die flach sind, aber ein paar wenige gibt es doch. Hier ist eine davon. Einzig, ein paar Kegelberge schauen hier und da wieder heraus auf unserem Weg zum Zámek Zákupy, unserem 5. Kontrollpunkt bei km 322, welcher aber lediglich dazu dient, einmal kurz anzuhalten auf unserem Weg Richtung Heimat. Danach passieren wir Česká Lípa, wieder einmal eine gute Möglichkeite die Vorräte aufzufüllen. Das Kaufland hat bis 22 Uhr geöffnet und es gibt eine 24h Tankstelle.

Bis Mistrovice geht es jetzt auf einem stilgelegten Bahndamm weiter Richtung Böhmische Schweiz. Aber nur an den Rand, um gleich danach zurück ins Elbtal bei Děčín zu kommen. Die Benzina - Tankstelle auf der rechten Seite, kurz nach dem Ortseingang ist jetzt die letzte Verpflegungsstelle auf dem Weg zurück. Děčín kreuzen wir auf bekanntem Wege, aber wir nehmen heute eine andere Auffahrt zum Schneeberg und biegen auch eher wieder nach Sachsen ab. Auf einer kleinen, für Autos gesperrten Straße, fahren wir nach Rosenthal - Bielatal. Die Felsen der Sächsischen Schweiz werden wir allerdings nur im Mondlicht erahnen können. Bis Pirna geht es jetzt fast nur noch bergab, eh wir die letzten km wieder auf dem Elberadweg zurück genießen können.