200 km Brevet Heidenau - Praha
03.06.2023 06:00 Uhr Radrennbahn Heidenau
Länge 215,4 km
Höhenmeter: 2891 m
Zeitlimit: 13,5 Stunden
Kontrollpunkte:
Auftakt der Brevetwoche ist dieser 200er nach Praha. Wie üblich, wird an der Radrennbahn in Heidenau pünktlich um 6 gestartet. Zunächst geht es hinauf nach Großsedlitz. Den Barockgarten lassen wir heute links liegen und fahren weiter über Krebs ins Bahretal hinab. Hier können wir uns noch ein paar Kilometer auf dem flachen ausruhen, eh es ab Gersdorf in Richtung Erzgebirgskamm geht. Von zwei kurzen Abfahrten unterbrochen, geht es bis auf 700m hinauf. Nach 30 km verlassen wir Deutschland in Richtung Böhmen. Zwischen Gartenzwergen, Vogelhäusern, Zigaretten, Getränken und sonstigen sollte hier unser erster Kontrollpunkt recht gut zu finden sein. Die TU-104 der ehemaligen Tschechoslowakischen Airline, welches heute als Restaurant genutzt wird.
Von hier aus sind es noch 7 km bis auf den Erzgebirgskamm. Von Nakléřov aus kann bei schönem Wetter nicht nur den Sněžník und České středohoří mit seinen Kegelbergen sehen, sondern auch den rund 80 km entfernten Ještěd. Von einem Zwischenanstieg unterbrochen, geht es hinab ins Elbtal nach Ústí nad Labem. Hier queren wir heute das erste Mal die Elbe oder besser gesagt die Labe, wie sie hier heißt. Allerdings geht es gleich danach wieder den Berg hinauf ins České Středohoří ( Böhmische Mittelgebirge ). Bis Litoměřice könnten wir zwar auch flach im Elbtal weiter fahren, allerdings ist hier zu beiden Seiten recht viel Verkehr. Den schönen Marktplatz in Litoměřice lassen wir dieses Mal auch rechts liegen und queren statt dessen wieder die Labe.
Nach ein paar Kilometern fahren wir durch Terezin. Terezin, auf Deutsch Theresienstadt, ist eine unter den Habsburgern im 18. Jahrhundert als Festung errichtete Stadt. Weitere Bekanntheit erreichte es allerdings als Gestapo-Gefängnis sowie Ghetto und Durchgangslager im deutschen Reich. Danach geht es flach weiter bis Roudnice nad Labem. Am Marktplatz ist unser zweiter Kontrollpunkt, kurz bevor es wieder über die Labe geht in Richtung Kokořínsko.
Das Kokořínsko ( Daubaer Schweiz ) ist ein Landschaftsschutzgebiet mit Sandsteinfelsen, Schluchten, Höhlen und natürlich Burgen, sowie Brauereien. Unser Ziel und dritter Kontrollpunkt ist hier das Hrad Kokořín. Sie steht auf einem Sandsteinfelsen eingebettet im Wald und ist nur zu Fuß zu erreichen. Im 19. Jahrhundert war von ihr nur noch eine Ruine übrig. 1896 wurde sie von einem Adligen gekauft, welcher sie zwischen 1911 und 1918 wieder aufgebaut hat. Seitdem wird sie von der Familie als Denkmal erhalten. Von der Straße aus, ist sie nur in zwei Kurven auf der linken Seite zu sehen.
Nach dem Kokořínsko geht es wieder an die Labe. Genauer nach Mělník. Hier treffen wir aber nicht nur auf die Labe, sondern auch auf die Vltava ( Moldau ). Beide fließen hier zusammen. Der Vltava folgen wir bis Lužec nad Vltavou, wo wir diese überqueren. Am Zámek Veltrusy haben wir gleich danach unseren vierten Kontrollpunkt. Das Schloss Veltrusy ist ein 1716 erbautes, barockes Landschloss mit einer großen Parkanlage.
Weiter geht es Richtung Praha, unser heutiges Ziel. Die letzten Kilometer folgen wir dabei dem Radweg an der Moldau. Zunächst geht es in den Stadtteil Troja, wo es am Prager Zoo vorbei geht. Hier queren wir die Vltava ein letztes Mal heute um kurz danach hinauf zum Hradčany, der Prager Burg zu fahren. Fast etwas unerwartet landen wir hier auf dem Kopfsteinpflaster inmitten der Burganlage direkt vor dem Präsidentenpalast. Gleichzeitig gibt es hier einen der schönsten Ausblicke auf Praha.
Eigentlich wollte ich hier das Ziel für den Brevet haben, jedoch ist die Ausgabe des Gepäcks hier schlecht möglich. So ist es unser fünfter Kontrollpunkt.
Über das Kopfsteinpflaster verlassen wir den Hradčany. Fahren etwas weiter den Berg hinauf zum Aussichtsturm Petřín. Wer einmal Zeit hat, sollte diesen "Eifelturm" einmal besteigen. Von hier aus gibt es, zumindest meiner Meinung nach, den schönsten Ausblick auf Prag. Wir fahren jedoch noch einen Kilometer weiter zum Velký strahovský stadion, unserem heutigen Ziel. Das Strahov-Stadion wurde vor allem für Leichtathletik und Massenveranstaltungen genutzt. Das Spielfeld ist 206 m × 340 m groß. Zu seinen besten Zeiten soll es bis zu 250000 Zuschauer gefasst haben. Es gilt daher als das größte Stadion der Welt.