Foto:Björn Lenhard
Länge 204,7km
Höhenmeter: 3140m
Zeitlimit: 13,5 Stunden
Kontrollpunkte:
Eigentlich wollte ich zum Einstieg eine Strecke, die nicht zu bergig, aber dafür über ruhige Nebenstraßen führt. Zweites ist mir sehr gut gelungen. Ersteres eher weniger, obwohl es nur einen einzigen wirklichen Berg gibt. So fahren wir von der Radrennbahn direkt hinaus nach Großsedlitz. Hier besuchen wir den Barockgarten und genießen, bei hoffentlich schönem Wetter, den Ausblick in die Sächsische Schweiz. Nach einer kurzen Abfahrt sind wir wieder im Elbtal und queren in Pirna die Elbe. Zur Rechten sehen wir hier das Schloss Sonnenstein über der Elbe thronen. Eine Anlage aus dem 13. Jahrhundert mit einer sehr abwechslungsreichen Geschichte. Es wurde über die Zeit als Burg, Garnison, Heilanstalt und zu seinen dunkelsten Zeiten als Tötungsanstalt genutzt. Nach der Wende ab 2011 ist darin das Landratsamt untergebracht und strahlt wieder in altem Glanze.
Auf abgelegenen Wirtschaftsstraßen geht es nun hinauf nach Lohmen. Dem vielen Verkehr zur Bastei geschuldet, müssen wir hier einen kleinen Umweg nach Hohnstein in Kauf nehmen. Zu gerne würde ich einen kurzen Abstecher zur Bastei machen und den Ausblick genießen. Sollte ich mal einen Abendstart in Betracht ziehen, wäre das eine Option. So fahren wir die breite und völlig ruhige Straße im Polenztal hinab um gleich danach die Serpentinen nach Hohnstein zu erklimmen. Immer wieder sehen wir hier die Burg aus dem 12. Jahrhundert herausblitzen. Den kleinen Marktplatz mit dem Eingang zur Burg lassen wir rechts liegen und schlängeln uns durch die engen Gassen wieder hinaus in Richtung Sebnitz.
Hier verlassen wir Sachsen und fahren nach Böhmen. Am Drachenshop vorbei geht es auf die einsamen Straßen des Schluckenauer Zipfels. Es ist eine tschechische Enklave die wie eine Zipfelmütze nach Sachsen hineinragt. Seit der Vertreibung der Deutschen nach dem Krieg, gab es hier keinen nennenswerten Zuzug mehr. Entsprechend leer und abgelegen ist die Gegend. Gleichzeitig geht es ab hier die nächsten 50 km sehr hügelig weiter. Ein beständiges Auf und Ab bis zur Halbzeit. In Šluknov erreichen wir den nordöstlichsten Punkt des heutigen Tages. Der typisch für Böhmen gestaltete, schöne Marktplatz ist hier unser Kontrollpunkt. Hier sollte es problemlos möglich sein seine Verpflegung zu finden, für den Fall, dass schon alle Reserven aufgebraucht sind. Über Krásná Lípa, am Rande der böhmischen Schweiz geht es weiter nach Noví Bor. Auch hier gibt es weitere Möglichkeiten, sich mit Verpflegung einzudecken.
In Sloup v Čechách erreichen wir schlussendlich den südöstlichsten Punkt des heutigen Tages. An der Felsenburg Hrad Sloup müssen wir ein Foto als Kontrolle bei km 103 machen. Halbzeit. Ab hier geht es größtenteils entspannt leicht bergab bis Děčín. Auf dem Weg findet man die typischen, böhmischen Dörfer wieder. In Děčín überqueren wir ein weiters mal die Elbe, welche hier noch Labe heißt. Eigentlich müsste der Fluss Vltava ( Moldau ) heißen, da dieser beim Zusammenfluss von Moldau und Elbe der längere und größere Fluss ist.
Von der tiefst gelegenen Stadt Tschechiens geht es hinauf zum höchst gelegenen Berg des Elbsandsteingebirges, dem Decínský Snežník ( Hoher Schneeberg ). Auf den nächsten 15 km werden wir dabei rund 570hm überwinden müssen. Aber der Aufstieg lohnt sich. Es erwartet uns ein wunderschöner Ausblick in Richtung Böhmen. Bei gutem Wetter kann man von hier bis zum Jested ( Jeschken ) blicken. Aber auch in der Anfahrt, kurz bevor man ganz oben ist, gibt es einen tollen Weitblick Richtung Sachsen. Einzig die Straße zum Schluss ist nicht die allerbeste. Aber da hier meistens auch Wanderer unterwegs sind, sollte man eh nicht zu schnell fahren. Es ist vielleicht etwas ungünstig im Anstieg gelegen, aber das Restaurant im Hotel Zlatá Lípa bei km 144,6 ist echt zu empfehlen.
Vom Schneeberg geht es tendenziell bis zum Ziel nur noch bergab. In der Praxis haben wir allerdings noch so einige kleine Gegenanstiege zu meistern. An den Tiské Stěny ( Tyssaer Wände ), ein riesiges, sehenswertes Felslabyrinth aus bis zu 30m hohen Felsen, geht es vorbei nach Petrovice. Wer möchte kann hier in einem alten Flugzeug essen gehen. Bei km 173 überqueren wir wieder die Grenze nach Sachsen. Von hier müssen wir leider von einem Tal ins nächste radeln. Die Hauptstraße nach Pirna empfiehlt sich leider nicht wegen dem vielen Grenzverkehr. So erreichen wir am Ende Burkhardswalde. Ab hier geht es nur noch ins Müglitztal hinab und zurück bis Heidenau. Die Straße auf der wir uns hier befinden, war 2002 vollständig geflutet. Nur die Häuser und natürlich das Schloss Weesenstein auf der rechten Seite waren zu sehen.
Wie schon beschrieben, sollte es unterwegs keine Probleme mit der Verpflegung geben. Tankstellen haben größtenteils rund um die Uhr geöffnet. Supermärkte auch an Sonn- und Feiertagen. Kleine Potravinies gibt es eigentlich in jedem kleineren Ort und sind auch sehr lange geöffnet. Sehr zu empfehlen sind die zahlreichen Restaurants ( tsch. Restaurace ) am Weg. Praktisch kann man hier sehr selten etwas falsch machen.